Die Kommunaltour der Linksfraktion im Sächsischen Landtag hat in der Alten Spitzenfabrik in Grimma Station gemacht. Ziel der Fraktion ist es, im Laufe der Tour mit Vereinen und Initiativen in ganz Sachsen in Kontakt zu kommen und sie tatkräftig bei aktuellen Aufgaben zu unterstützen. „So helfen unsere Genoss*innen z.B. beim Aufbau des Crossover Festivals, welches der Förderverein für Jugendkultur und Zwischenmenschlichkeit einmal im Jahr organisiert“ erklärt Maximilian Schöpe, Vorsitzender des Ortsverbandes DIE LINKE. Grimma/Colditz. „Gern holen wir unsere Landtagsabgeordnete auch wieder in die Region, wenn Ihr Verein oder Ihre Initiative konkrete Hilfe benötigt. Melden Sie sich dazu gern in unserem Grimmaer Bürgerbüro: (Kontaktdaten siehe oben)“, so Schöpe weiter.

An Dienstag haben die Landtagsabgeordneten Anna Gorskih und Kerstin Köditz sich in Grimma mit Tobias Burdukat, dem Geschäftsführer der „Between the Lines gGmbH“, getroffen. Dabei ging es neben dem aktuellen Stand bei als „Ort der Demokratie“ ausgezeichneten „Dorf der Jugend“ um konkrete Probleme der Jugendarbeit in Sachsen.

So wurde bemängelt, dass es z.B. in Sachsen keinen eigenständigen Studiengang für Jugendsozialarbeit gibt, was die Ausbildung von Fachkräften erschwert. „In anderen Bundesländern, wie z.B. Bayern, haben bereits Hochschulen Promotionsrecht, was die Verzahnung von theoretischem Wissen und dessen Anwendung in der Praxis verbessert.“, erläutert Sozialarbeiter Burdukat.

Ebenso sei es nicht zielführend, dass die landesweiten Förderprogramme in Sachsen nicht kongruent laufen. „Gerade die Förderprogramme Orte der Demokratie  und Weltoffenes Sachsen scheinen unabhängig voneinander zu Laufen. Hier ist eine bessere Koordinierung notwendig.“ erklärt die Grimmaer Landtagsabgeordnete Kerstin Köditz.

Dass solch ein Chaos auch konkrete Auswirkungen auf Projekte vor Ort haben kann, zeigt das Beispiel Dorf der Jugend. Da die Stadt Grimma die Notwendigkeit einer Sozialarbeiter*innenstelle im Objekt nicht sieht, wurde diese vom Landkreis gestrichen. Für ein Projekt, dessen Umfang sich nicht durch das Ehrenamt auffangen lässt. „Die Verhinderungstaktiken, welche Behörden hier an den Tag legen, sind schockierend. Gerade in einer Zeit, in welcher durch Corona eine ganze Generation ohne Kontakt zu Jugendhäusern herangewachsen ist, sind Fachkräfte notwendig, um für Jugendliche und ihre Familien da zu sein und auf deren Bedürfnisse und Probleme zu reagieren“ erklärt die Abgeordnete Anna Gorskih.