Rückbau von Wohnraum in Grimma kurzsichtig

Am kommenden Montag berät der Technische Ausschuss des Grimmaer Stadtrats über den Antrag der Wohnungsgenossenschaft Grimma zum Rückbau von Wohneinheiten in der Grimmaer Südstraße. Dazu erklärt Stadtrat Maximilian Schöpe (DIE LINKE): „Unsere Stadt hat Zuzug und Wohnraum ist jetzt schon knapp. Des Weiteren erschließen wir aktuell ein großes Gewerbegebiet im Norden unserer Stadt. Sicherlich wird sich dadurch der Druck auf den Grimmaer Wohnungsmarkt nachmals erhöhen. Außerdem wissen wir nicht wie viele Menschen wir in den kommenden Jahren, durch die andauernden Krisen in der Welt in unserer Stadt aufnehmen werden. Auch diese Menschen benötigen Wohnraum. In solchen Zeiten haben auch private Vermieter eine besondere gesamtgesellschaftliche Verantwortung. Die Wohnungsgenossenschaft Grimma sollte dieser auch nachkommen und nicht nur kurzfristig auf die Betriebsergebnisse der kommenden Jahre schielen und den bestehenden Wohnraum erhalten. Nicht zuletzt haben wir auf dem Rappenberg, mit unserer eigenen städtischen Wohnbaugesellschaft die Erfahrung gemacht, dass es bei den aktuellen Baupreisen kaum darstellbar ist günstigen Wohnraum neu zu schaffen“ meint Schöpe. „Auch das Argument, dass die Wohnungen nicht attraktiv genug und daher nicht vermietbar wären zieht nicht wirklich, da im selben Vorgang eine Sanierung beantragt wird. Diese wird die Attraktivität des Wohnraums steigern und durch das neue Gewerbegebiet wird sich auch der Bedarf nach günstigem Wohnraum erhöhen, auch in Grimma-Süd. Aktuell bestehenden Wohnraum zu vernichten sehen wir als kurzsichtig an. Wir fordern den Technischen Ausschuss daher auf, die langfristige Entwicklung unserer Stadt im Blick zu haben und das gemeindliche Einvernehmen für den Rückbau nicht zu erteilen. Stattdessen sollte mit dem Vermieter in Verhandlungen getreten werden, was getan werden kann, um den Wohnraum zu erhalten. Als Kommune, die über eine öffentliche Wohnungsbaugesellschaft verfügt ergeben sich einige Handlungsoptionen. Abbruch bedeutet, dass der Wohnraum unwiederbringlich verloren geht, was in einer Zeit in welcher nach Einschätzungen des Bundes jährlich mehrere hunderttausend neue Wohneungen benötigt werden, absurd erscheint.. Dass es auch anders geht, sehen wir schon an anderen Blöcken in Süd, wo einzelne Etagen umgenutzt werden und bei Bedarf wiederWohnraum einfach hergestellt werden kann. “