Zur Diskussion um die von der AfD beantragte Benennung eines Straßennamens in Grimma nach dem Fabrikanten Ferdinand Walther:

Ich vertraue den Stadträten der demokratischen Parteien, dass diese das Ansinnen der AfD erkennen und diesen Antrag ablehnen. Auch ich befürworte die von Dr. von Below gewünschte Toleranz und Vielfalt im gesellschaftlichen Leben sowie im Umgang miteinander. Dies sind Voraussetzungen für eine funktionierende Demokratie. Wenn man aber diese Begriffe benutzt, um zu verharmlosen beziehungsweise reinzuwaschen, müssen die „Alarmglocken läuten“.

Ein nachweislich altgedienter Befürworter des Nationalsozialismus, Mitglied und Förderer der NSDAP und ein großer Sponsor, aber auch Nutznießer dieses Systems darf nicht Namensgeber wie auch immer gearteter Einrichtungen und öffentlicher Straßen sein. Deshalb ist auch die Ansicht von Oberbürgermeister Matthias Berger, 75 Jahre nach Kriegsende keine Bewertung abgeben zu können, bedenklich. Klare Kante zu zeigen und zu sagen, dass Männer wie Ferdinand Walter den Faschismus gefördert, genutzt und gebraucht haben, ist Aufgabe in unserer Zeit, wo Gedankengut aus dieser unsäglichen Periode wieder populär gemacht wird.

Von Peter Müller, Grimma